Dokumentation der Kundgebung "Solidarität mit Israel! Free Gaza From Hamas!" (18.11.2012)
Das Mideast Freedom Forum Berlin bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, allen Rednern sowie allen beteiligten Organisationen für die erfolgreiche Kundgebung auf dem Joachimstaler Platz! Auf dieser Seite finden Sie alle verfügbaren Videos, Redetexte, Presseberichte und sonstigen Dokumente zur Kundgebung.
Rede von Stephan J. Kramer (Generalsekretär Zentralrat der Juden in Deutschland)
Rede von Jörg Rensmann (Mideast Freedom Forum Berlin & SPME)
Rede von Jochen Feilcke (Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Potsdam)
Redebeitrag von Ulrich W. Sahm (Journalist, Jerusalem): Raketen auf Zur Bacher
(Es gilt das gesprochene Wort)
Was wird Israel vorgeworfen?
Durch Tötung von Ahmad Jabari, dem „liebevollen Familienvater“, laut ZDF, habe Israel die Krise ausgelöst. Ich verstehe, tausende Raketen, eine Million Menschen von Beer Schewa bis Aschkelon monatelang in Luftschutzkellern, Kinder gehen nicht zur Schule und Volltreffer, bei denen es nur durch Wunder kaum Opfer gibt, das ist legitim und kein Grund zum Gegenschlag, um diesen Spuk zu beenden.
Welchen Teufel reitet die Hamas ausgerechnet jetzt, alle rote Linien zu überschreiten und sogar Tel Aviv und Jerusalem zu beschießen. Das war ein souveräner Beschluss der Hamas, stolz verkündet, also Absicht. Hamas weiß genau, dass Israel das nicht hinnehmen kann. Jetzt werden 70.000 Reservisten eingezogen und die Panzer stehen bereit. Ich komme notgedrungen zu dem Schluss, dass die Hamas Israel derart provoziert, um die Offensive zu erzwingen. Glauben die wirklich, in einem Bodenkrieg gegen Israel siegen zu können. Ganz zynisch wünsche ich der Hamas viel Erfolg.
Ich möchte daran erinnern, dass Schimon Peres wegen Selbstmordattentaten und Krieg im Libanon, dem Kana Debakel, die Wahlen gegen Netanjahu 1996 verloren hat. Olmert und dann Zipi Livni haben verloren, auch wegen dem Libanonkrieg 2006 und dem Gazakrieg 2008/2009. Netanjahu zu unterstellen, jetzt wegen Wahlkampf seine Soldaten in den Tod schicken zu wollen, ist blinde Gehässigkeit. Wegen der Hamas-Provokationen ist eine Offensive jetzt in Israel Konsens und gewiss keine Wahlkampftaktik. Israelische Tote, viele tote Soldaten könnten Netanjahu beim Wahlkampf eher schaden denn nützen.
Die El Aksa Intifada ab 2000 hat den Palästinensern menschlich, wirtschaftlich und politisch mehr geschadet denn genutzt. Sie endete für sie schlimmer als für die Israelis mit Mauer, Zaun, 8000 Toten, kaputter Wirtschaft und weiteren fatalen Folgen. Damals redeten Forscher von einer suizidalen Gesellschaft . Will die Hamas den Krieg? Hat sie eine echte Chance, einen Krieg zu gewinnen? Oder rennt sie blindlings in den Tod, besoffen von der Ideologie, die Zionisten schlagen zu können. Ich mache mir Sorgen um die Palästinenser, und weniger um Israel. Möglichst viele tote Israelis ist der Maßstab für Erfolg der Hamas bei ihren Angriffen und bei Selbstmorattentaten. Da scheint die israelische Armee nicht sehr effektiv zu sein, bei 800 Luftangriffen lediglich 30 Palästinenser getötet zu haben. Die syrische Armee mit 40.000 Toten ist da viel erfolgreicher.
Israel könnte die Stabilität im Nahen Osten gefährden, heißt es. Stabilität in Syrien mit fast 40.000 Toten und 400.000 Flüchtlingen, Autobomben in Bagdad, Aufrufe zum Umsturz in Jordanien, Terror und Chaos im Sinai, Demonstrationen in Kairo, ein ermordeter US Botschafter in Libyen. Jemen, Libanon, Grenze zur Türkei, wo bitte herrscht Stabilität? Stabilität ist wohl nur, wenn Juden sich ohne Gegenwehr mit Raketen terrorisieren und am besten auch gleich abschlachten lassen.
Ich liebe das Wort Gewaltspirale. Wenn laut einer israelischen Zählung seit Mittwoch 550 Raketen auf Israel abgeschossen worden sind, im Durchschnitt 10 pro Stunde oder eine alle sechs Minuten, dann spricht man nicht von Gewalt. Wenn aber Israel reagiert, dann redet jeder von Eskalation und warnt vor der Gewaltspirale.
Verhältnismäßigkeit der Mittel: 12.000 Raketen sind verhältnismäßig. Wer setzt da die Maßstäbe? Wenn ganz viele Israelis und Soldaten durch Raketen oder bei einer Offensive sterben, dann wäre wohl die Verhältnismäßigkeit gerettet. Mögen also die Israelis ihre Luftschutzkeller, die Stahlkappensysteme und ihre Panzer abschaffen, alles zum Wohle der Verhältnismäßigkeit. Die Juden haben ihre Lehre aus Auschwitz gezogen, sich wegen romantischer Vorstellungen über Verhältnismäßigkeit, Völkerrecht oder auch Menschenrechte nicht mehr abschlachten zu lassen, zumal diese internationalen Konventionen in der Regel für Juden oder heute für Israel offenbar keine Gültigkeit haben.
Rede von Gabriel Goldberg (Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein)
(Es gilt das gesprochene Wort)
15 Sekunden. Dies war die Zeit die Sie soeben warteten, bis ich anfing zu reden. Dies ist die Zeit, die Zivilisten im Süden Israels haben, nach Einsetzen des Raketenalarms Schutz zu suchen. Tagtäglich. Frauen. Alte. Kinder. In der Dusche, beim romantischen Dinner, in der Schule, auf einem Kindergeburtstag. Seit Jahren. 1.564 Raketen und Mörsergranaten in den Jahren 2011 bis zum 11.11.2012. Allein in den letzten Tagen über 400. Israel hat sich all diese Zeit zurückgehalten. Hat nichts getan. Hat seinen guten Willen bewiesen um Frieden zu schließen. Nur um weitere Raketen zu ernten.
Raketen nicht auf militärische Ziele. Raketen auf Wohnhäuser, Schulen. Raketen auf Kinderspielplätze. Raketen die abgeschossen wurden von der Hamas und assoziierten Organisationen. Hamas, eine Terrororganisation, die als erklärtes Ziel in ihrer Charta angibt, Israel zerstören zu wollen. Hamas, die von friedensbewegten Europäern als legitimer Friedenspartner für Israel angesehen wurde und wird. Ich frage: Was für ein Frieden soll das bitte schön sein? Oder soll Israel gleich freiwillig seine Existenz aufgeben? Wir sagen NEIN! Israel wird bleiben! Israel wird sich verteidigen! So wie es sich seit seiner Geburt verteidigt hat!
Israel – die Israelis - wünschen sich nichts sehnlicher, nichts mehr als Frieden. Ministerpräsident Netanyahu hat gesagt: „Wenn die Araber die Waffen niederlegen würden, gäbe es keine Gewalt mehr. Wenn die Juden ihre Waffen niederlegen, dann gäbe es kein Israel mehr.“ Warum wird dies von so vielen nicht verstanden? Warum müssen wir immer wieder Mantra-mäßig wiederholen: „Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung“? Warum wird das Selbstverständlichste – das Existenzrecht Israels! – immer wieder in Frage gestellt? Warum gelten diese doppelten Standards in Bezug auf Israel?
Die Hamas redet so oft vom heiligen Jerusalem, welches befreit werden müsse von den Juden. Ich frage: Schießt man etwa Raketen auf heilige Städte? Wie heilig kann denn Jerusalem, der Felsendom, die Al-Aqusa-Moschee sein, wenn man ihre Zerstörung in Kauf nimmt? Nichts ist ihnen heilig. Nicht einmal das Leben. Raketen werden von Wohngebieten aus abgefeuert, Krankenhäuser als Truppenbasis missbraucht. Israel hat das Recht – das Recht ALLER Staaten dieser Welt – seine Bürger vor dieser terroristischen Aggression zu schützen, Israel hat die Pflicht, den anhaltenden Raketenbeschuss der Hamas zu beenden! Und wir stehen an der Seite Israels, und wir sind viele.
Viele Einzelne fragen „ Was kann ich tun?“ Sie sagen: “Ich bin doch nur eine Einzelperson, ich kann nichts bewirken!“ Wir können viel bewirken. Wenn ich auf diesen vollen Platz, voll von Einzelnen, schaue, dann ist es der Beweis. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam können wir unserer Stimme Gehör verschaffen, gemeinsam können wir etwas bewirken! Gemeinsam mit Israel werden wir diesen schweren Weg gehen, gemeinsam mit Israel werden wir das Ziel erreichen. Gemeinsam werden wir den Israelis die Botschaft übermitteln: „Ihr seid nicht Allein“. Gemeinsam.
Kundgebung am 18. November 2012 in Berlin:
Solidarität mit Israel!
Befreit Gaza - von der Hamas!
Wann: 18. November 2012, 13.00 Uhr
Wo: Joachimstaler Platz (beim Ku-Damm), Berlin Charlottenburg (Karte)
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In den letzten Wochen nahm der Beschuss aus dem Gazastreifen auf Israels Zivilbevölkerung ständig zu. In den letzten Tagen feuerte die Terrororganisation Hamas hunderte Raketen auf Israel. Daraufhin startete Israel nach zahlreichen Warnungen an die Hamas am 14. November 2012 die Militäroperation Wolkensäule.
Inzwischen weitet die Hamas ihren Raketenterror aus. Gegenwärtig befinden sich mehr als drei Millionen Israelis in der Reichweite von Langstreckenraketen, die aus iranischer Herstellung stammen. Zum ersten Mal seit dem Golfkrieg 1991 wurde in Tel Aviv Luftalarm ausgelöst, die Stadtverwaltung von Tel Aviv gab bekannt, ihre Gemeinschaftsbunker zu öffnen.
Es gibt keine Rechtfertigung für die Gewalt, die Hamas und andere Terrororganisationen mit Unterstützung des Iran seit Jahren von Gaza aus gegen israelische Zivilisten ausüben. Wer an einer Deeskalation im Nahen Osten interessiert ist, wird die Hamas daher konsequent bekämpfen müssen.
Das Problem im Gazastreifen ist nicht das israelische Vorgehen, sondern die Herrschaft der Dschihadisten, die nicht nur Israel terrorisieren, sondern auch all jene Palästinenser, die sich ein friedliches Zusammenleben mit den Israelis wünschen und sich dem Tugendterror der Islamisten nicht unterordnen wollen.
Es ist Zeit zum Handeln. Israel will, muss und wird die ständigen Raketenangriffe auf seine Bürger beenden. Wir wollen und werden Israel unterstützen.
Es sprechen:
- Jochen Feilcke, Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Potsdam
- Stephan Kramer, Zentralrat der Juden in Deutschland
- Jörg Rensmann, Scholars for Peace in the Middle East
- Ulrich Sahm, Journalist, Jerusalem
- Levi Salomon, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus
- Gabriel Goldberg (Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein)
Veranstalter: Mideast Freedom Forum Berlin
Aufrufende Organisationen: Bund der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V., Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Potsdam, Deutsch-Israelische Gesellschaft Aachen e.V., Honestly Concerned, ILI - I like Israel, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus, Scholars for Peace in the Middle East, Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag, Pro-Israel-Initiative "neveragain" (Siegen), Bündnis gegen Antisemitismus Kassel, Lea Rosh - Vorsitzende Förderkreis "Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.", Internationales Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung, IIBSA (Berlin/London), Gert Weißkirchen - ehemaliger außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jerusalem Gemeinde Berlin, BJSD - Bundesverband Jüdischer Studenten Deutschlands und andere.
Wenn Ihre Organisation die Kundgebung unterstützen möchte, schicken Sie bitte eine Email an: info@mideastfreedomforum.org